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Web 2.0

5. Dezember 2005

In der letzten Zeit liest man immer wieder über Web 2.0 Applikationen. Ein Produkt? Eine neue Technologie?

Weder noch. Oder sowohl als auch. Das Platzen der Dot-Com Blase kann als Wendepunkt bezeichnet werden – wer das Platzen überlebt hat und nun als Sieger (oder wenigstens als Mitstreiter) erfolgreich weiterlebt oder aus den grossen Fehlern gelernt hat kann mit Web 2.0 bezeichnet werden. Der Begriff Web 2.0 wurden bei einem Brainstorming an einer Konferenz von O’Reilly and MediaLive International definiert. Wobei Definition übertrieben wäre – was Web 2.0 ist und was nicht ist eher Geschmacksache, doch es gibt ein paar klare Trends resp. Eigenschaften die für Web 2.0 bezeichnend sind. Beispiele dazu sind Platformen/Technologien wie Flickr, BitTorrent, Wikipedia, Blogging, Web Services, Tagging, Google AdSense, Google Earth, etc.

Trend 1:

Der Wert der Plattform ist proportional zum Umfang der entsprechend verwaltenden Daten steigt, d.h. der Mehrwert der Software liegt im eigentlichen Inhalt, den Daten und dem Datenmanagement. Spannende wird sein, wer die Vormacht der entsprechend wertvollen Daten haben wird – das Rennen um Lokalitäten, Adressen, Personen- und Produktidentitäten, Namensräume, Verkaufsgegenstände, Bilder, Musik, Events, Resultate, etc. hat begonnen. Je mehr Zusatzinformation zu den Daten vorhanden ist (Metainformationen, Berwertungen, Erfahrungswerte), desto wertvoller sind die Daten. Die Generation des Mehrwerts hat mit Trend 2 zu tun.

Trend 2:

Die Qualität und somit der Wert der Plattform nimmt zu, umso mehr Benutzer den Service nutzen. Dabei leistet der einzelne Nutzer zu gunsten der Allgemeinheit einen Mehrwert, indem er den Service benutzt. Idealerweise geschieht dies, ohne dass sich der Benutzer dessen bewusst ist.

Trend 3:

Vom Produkt zum Service. Es wird kein eigentliches Produkt merh entwicklelt, sondern ein Service angeboten. Die Releasezyklen werden dabei immer kürzer. Öfter wird etwas mit ein paar Benutzern getestet und bei gefallen gleich released. Der Benutzer wird somit viel mehr in die Entwicklung eingebunden – Miteingrund für die vielen releasten Betaversionen… Der Service ist rund-um-die-Uhr verfügbar und die stetige Wartung der Plattform wird zur zentralen Aufgabe – die Daten müssen laufend gewartet resp. veredelt werden.

Trend 4:

Viele der erfolgreichen Services haben gemeinsam, dass sie etwas anders machen, als man sich gewohnt ist. Wikipedia verzichtet auf das Autorenrecht, Amazon hat keinen Laden und verkauft weltweit virtuell, Napster hat keinen Katalog und "verkauft" somit sämtliche Musik, BitTorrent hat keine eigene Rechenkapazität und nutzt die Kapzität aller Benutzer, etc.

Trend 5:

Web 2.0 Plattformen setzen öfters neue Technologien zur benutzerfreundlicheren Darstellung im Web (oder weiteren Devices) ein. Dabei wird das Nutzungserlebnis von Web-Applikationen immer ähnlicher der Bedienung von PC Applikationen. Obwohl mit Java-Applets, DHTML und Flash die Möglichkeiten schon länger gegeben sind scheint sich nun eine Sammlung von verschiedensten Technologien (Ajax) durch zu setzen.

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